Neben der Fußballabteilung war bei der Wiedergründung im Mai 1958 auch eine Leichtathletikabteilung aktiv geworden, die zum größten Teil aus Schülern und Jugendlichen bestand. Auch hier lief die Aktivität bis viele Jahre vor der Wiedergründung parallel mit der Fußballabteilung, wo sich die jugendlichen Athleten schon vorher im Bund der kath. Jugend sportlich betätigten. Unvergessen bleiben hier die Grenzlandsportfeste in Zweibrücken. Als Mitglieder der DJK waren die jungen Sportler dann schon recht erfolgreich bei dem Diözesansportfest in Landau und den Ludwig-Wolker-Spielen in Ensheim und Homburg.

Unter der bewährten Führung der Mitglieder Peter Stolz und Herbert Nikes als Betreuer und Abteilungsleiter, waren es vor allen Dingen die Sportler Paul Hemmerling, Otto Hoffmann und Bernhard Krakau, die sich durch besondere Leistungen hervortaten. Die letztgenannten hatten sich für die Endkämpfe beim Deutschen Bundessportfest der DJK in Nürnberg im Jahre 1961 qualifiziert und konnten dort mit der DJK-Elite mithalten.

In der Folgezeit wurde die Abteilung von Georg Stief geleitet, der später durch Franz-Josef Reinhard abgelöst wurde.

Bernhard Krakau
Bernhard Krakau (2. von links) im Zwischenlauf über 100 m beim DJK-Bundessportfest 1961 in Nürnberg.
Georg Schmitt beim Weitsprung bei den Ludwig-Wolker-Spielen 1962 im Waldstadion Homburg.

Anfang der 60iger Jahre machte schon ein ganz junger Sportler auf sich aufmerksam. Hans Werner Steinberger – ein talentierter Fußballspieler – fand immer mehr sein Herz in der Leichathletik. Zunächst im Fünfkampf sehr erfolgreich, spezialisierte er sich immer mehr auf die Disziplinen Kugelstoßen und Diskuswerfen. Seine 1. Saarlandmeisterschaft als Jugendlicher gewann er 1963 im Kugelstoßen und Diskuswerfen. Es folgten Erfolg auf Erfolg, und er war zuletzt auch Mitglied der deutschen Juniorenmannschaft und im Olympia B-Kader für die Olympischen Spiele.

Zu seinen größten Erfolgen dürften die Erringung der Deutschen DJK-Meisterschaft beim Sportfest 1965 in Düsseldorf und die Deutsche-Jugend-Vizemeisterschaft in seiner Spezialdisziplin zählen.

H.W. Steinberger
H.W. Steinberger

Mit viel Optimismus ging man in die Saison 1964, wo doch erstmals mit Helmut Nass ein bekannter Trainer tätig wurde. Ihm zur Seite stand der Aktive Manfred Kohler, der schon vorher das Training leitete. Unter der Führung von H. Nass blühte die Abteilung sichtbar auf; es wurden neben der Jugend- und Herrenmannschaft eine Schüler- und Mädchengruppe gebildet. Besonders die Schülermannschaft konnte schon gleich beachtliche Erfolge erzielen. So erreichte bei dem DJMM-Durchgang in St. Ingbert die Schülermannschaft mit 17.462 Punkten das drittbeste Ergebnis im Saarland. Hier sind vor allen Dingen zu nennen: Adrian Fritz und der doch mehr dem Fußball zugetane Hans Peter Moses. Auch bei der Mädchenmannschaft zeigte sich mit Monika Grell ein großes Talent. Wegen ihrer besonderen Leistungen wurden in diesem Jahr die Jugendlichen Georg Hirth, Karl-Heinz Schindler und Hans Werner Steinberger mit dem Deutschen Sportabzeichen in Gold ausgezeichnet.

Zu diesem Team gesellte sich auch noch Franz-Josef Sakraschinsky, den es aber immer wieder zum Fußball zurückzog.

Im Jahre 1966 wurde dann zunächst eine Wettkampfgemeinschaft unter der Bezeichnung „DJK-Saar“ gebildet. Die Sportler starteten wohl zunächst noch unter ihrem Vereinsnamen, doch im Jahre 1967 kam es zur Fusion und die Abteilung Leichtathletik der DJK St. Ingbert ging in die DJK Saar über.

Dieser Zusammenschluß war damals wie auch heute positiv zu sehen; das Training konnte intensiviert und mehr Gelegenheit für Wettkämpfe angenommen werden. Diese Gemeinschaft „DJK Saar“ wurde gleich zu einer der besten Leichtathletikgemeinschaften an der Saar. In dieser Zeit haben sich neben H.W. Steinberger, der 1966 noch 3 Saarlandmeisterschaften errang und einen Saarlandrekord im Diskuswerfen aufstellte, vor allem die Leichtathletinnen Monika Heib, Gudrun Tussing und Elisabeth Zintel, sowie Hildegard Schmadtke und Monika Spang im Saarland einen Namen gemacht.

Wie man noch über Jahre in der Presse feststellen konnte, prägten gerade die Leichtathletinnen und Leichtathleten, die aus der DJK St. Ingbert hervorgegangen waren, das Gesicht der „DJK Saar“. Es soll zum Schluß nicht unerwähnt bleiben, daß die mangelnde Ausstattung auf dem Sportfeld der DJK für Leichtathletikdisziplinen mit dazu beitrug, daß diese rührige Abteilung heute nicht mehr existiert.