Die Mannschaft des Jünglingvereins im Jahre 1920, aus der die DJK St. Ingbert gegründet wurde (stehend), nach einem Spiel gegen den Gesellenverein Kaiserslautern.

1920

Ihren Ursprung fand die DJK St. Ingbert in dem katholischen Jünglingsverein. Nach dem 1. Weltkrieg wurde eine Fußballabteilung gegründet, die vorerst nur Freundschaftsspiele austrug. Der Fußballsport fand immer mehr Anhänger und viele schlossen sich der Abteilung an. Es wurde schon bald eine 2. Senioren- und eine Jugendmannschaft gegründet.

1923

Nachdem 1920 die Deutsche Jugendkraft auf Reichsebene gegründet wurde, hat man dann 1923 auch in St. Ingbert die Sportabteilung aus dem kath. Jünglingsverein ausgegliedert und die Deutsche Jugendkraft St. Ingbert gegründet. Mit tatkräftigen Männern, wie Ludwig Flick, Valentin Reidelstürz, Alois und Nikolaus Reinhard, Hans und Karl Peters und dem Kaplan Friedrich Wentz nahm der neue Verein großen Aufschwung.

1926

Am 16. Juli 1926 wurde Kaplan Legner neuer Präses der DJK. Er brachte Tatkraft und Selbstvertrauen mit und stellte seine Freizeit ganz in den Dienst der DJK. Auf seine Initiative und tatkräftige Mitarbeit wurde in Eigenarbeit im Rockental ein DJK-Sportplatz errichtet. Als Umkleideraum hatte man einen ausgedienten Waggon zum Sportplatz transportiert.

Im Oktober des gleichen Jahres fand dann die Platzeinweihung, verbunden mit einem Werbefest, statt. Bei dieser Feier stellte sich erstmalig die neu gegründete Handballabteilung vor. Ebenfalls neu gegründet wurden eine Turn- und Leichtathletikabteilung. Man turnte zunächst in „Horste Saal“ und später in der Turnhalle des Gymnasiums. Die Abteilung gestaltete wesentlich die Werbeabende der DJK, führte bei Hochzeiten, Geburtstagen, bei der Grundsteinlegung und Einweihung der St. Hildegardskirche turnerische Übungen (Pyramide) vor.

Turnwart war Schneidermeister Reichle. Als dann der unvergessene, sich für die DJK aufopfernde Otto Marx diese Abteilung übernahm, gründete er eine Artistengruppe, die außerordentliche Leistungen zeigte und in St. Ingbert allgemein als „Zirkus Marx“ bekannt war.

Die Handballabteilung spielte in den ersten Jahren nur gegen DJK-Vereine: Ensheim, Hassel, Griesborn, Bliesen, Ensdorf, Kaiserslautern u.a. Als dann die DJK-Mannschaften mit allen anderen Verbänden Meisterschaftsspiele austrugen, konnte unsere Mannschaft mehrmals Bezirksmeister werden. Selbst gegen die damals in der obersten Handballklasse spielende „Ingobertia“ konnte ein ehrenvolles 6:6 erzielt werden. An den Verbandsspielen wurde mit zwei aktiven und einer Jugendmannschaft teilgenommen.

Auch eine Tennisabteilung war der DJK angegliedert. Den Tennisplatz mußte sie sich selbst errichten. Zuerst wurde im Rockental und später hinter dem Karlsberg gespielt.

Große Erfolge hatte auch die Leichtathletikabteilung aufzuweisen. Sowohl bei Sportfesten, als auch bei Stadtmeisterschaften konnte mancher Einzel- und Staffelsieg errungen werden. Es zeichneten sich besonders die Jugendlichen Friedel Zintel, Josef Paul, Franz Stolz u.a. aus. Hier hatte man auch die erste Schülermannschaft der DJK eingegliedert. In ihren Reihen stand auch der spätere Studentenweltmeister Friedel Heintz.

1929/1930

Die Fußballabteilung bestand in jener Zeit aus zwei aktiven und einer Jugendmannschaft. Ab 1929 / 1930 wurde in der 1. Kreisklasse – innerhalb des DJK-Verbandes die höchste Spielklasse – gespielt.

1931

Hier tat sich insbesondere die Fußball-Jugendmannschaft hervor, die 1931 Gaumeister wurde. Die inzwischen gegründete Handballabteilung spielte in den ersten Jahren ebenfalls nur gegen DJK-Vereine. Als dann die DJK-Mannschaften mit allen anderen Verbänden Meisterschaftsspiele austrugen, konnte unsere Mannschaft mehrmals Bezirksmeister werden. An den Meisterschaftsspielen nahmen damals 2 aktive und eine Jugendmannschaft teil.

"1. Jugendmannschaft der DJK St. Ingbert - Saarpfalzmeister 1931/32." (Das Bild stammt aus dem Nachlass von Frau Hildegard Maischein geb. Schroth)
"1. Jugendmannschaft der DJK St. Ingbert - Saarpfalzmeister 1931/32." (Das Bild stammt aus dem Nachlass von Frau Hildegard Maischein geb. Schroth)

1933

Die hoffnungsvolle Entwicklung des Sports in der DJK wurde jäh unterbrochen durch die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus. Im Juli 1933 wurde die Deutsche Jugendkraft auf Anordnung des Reichssportführers in den „Reichsbund für Leibesübungen“ eingegliedert. 1934 wurde DJK-Reichsführer Adalbert Probst ermordet. Trotz tapferster Gegenwehr der DJK-Führer und Mitglieder, allen voran Generalpräses Wolker, wurde der Reichsverband der DJK durch Polizeiverordnung vom 23. Juli 1935 aufgelöst und verboten.

1935

Durch die Rückgliederung des Saargebietes ins Deutsche Reich im Jahre 1935 ereilte auch uns dieses schwere Schicksal und die DJK St. Ingbert mußte aufgelöst werden.